Höllentalbahn im Frankenwald
Die Höllentalbahn im Frankenwald führte von Marxgrün in Oberfranken entlang des Flüßchens Selbitz durch das Höllental nach Blankenstein in Thüringen. Die Bahnstrecke verband die bayerische Lokalbahnstrecke Hof – Bad Steben mit den Nebenstrecken Blankenstein - Bad Lobenstein - Triptis und Bad Lobenstein - Saalfeld der Preußischen Staatsbahn .
Im ehemaligen Bahnhof Lichtenberg (Ofr) ist ein Informationszentrum des Naturparks Frankenwald eingerichtet. Die Hauptattraktion ist ein funktionsfähiges Modell der Höllentalbahn im Maßstab 1:87 ( H0 ). Die Anlage wird von Münchberger Modelleisenbahnclub MEC 01 betreut. Vor dem Lichtenberger Bahnhof erinnern auf einem kurzen Gleisstück eine abgestellte Werksdampflok der Papierfabrik in Blankenstein sowie einigen Personen- und Güterwagen an den Bahnverkehr im Höllental.
Die Initiative Höllennetz will die Höllentalbahn im Frankenwald reaktivieren.
Inhaltsverzeichnis |
Streckenverlauf
Bahnhöfe, Haltepunkte, Bauwerke | Strecken- kilometer | Bemerkung |
---|---|---|
Marxgrün | Bahnverbindung nach Hof und Bad Steben | |
(Direktionsgrenze) | Grenze bay. / preuß. Staatsbahn bzw. Reichsbahndirektion Regensburg / Erfurt | |
Selbitzbrücke Kleinschmieden | ||
(Ladestelle Wiede/Höllensprudel) | (Nach Stillegung der Reststrecke nach Lichtenberg wurde das Streckengleis als Ladegleis für das Höllensprudel-Werk Wiede genutzt.) | |
Hölle | ||
Kanzelfelstunnel | 35 Meter | |
Selbitzbrücke Höllental | ||
Kesselfelstunnel | 256 Meter | |
Lichtenberg (Ofr) | im Ortsteil Blechschmidtenhammer | |
Muschwitzbrücke | 63,410 | Steinbrücke mit 3 Bogen - Landesgrenze Bayern / Thüringen |
Blankenstein (Saale) | Bahnverbindung über Lobenstein nach Saalfeld bzw. Triptis/Gera |
Eröffnung und Stillegung
Strecke | Länge | Veränderung | Datum | Bemerkung |
---|---|---|---|---|
Hof Hbf - Marxgrün | 22,97 km | Eröffnung | 01.06.1887 | |
Lemnitzhammer Gbf - Blankenstein (Saale) | 5,59 km | Eröffnung | 15.07.1897 | Lemnitzhammer - Lobenstein - Unterlemnitz - Ziegenrück-Triptis 1894-96; Unterlemnitz - Wurzbach - Hockeroda (- Saalfeld) 1907/08; Unterlemnitz - Ziegenrück - Triptis eingestellt 1998; |
Marxgrün - Bad Steben | 4,06 km | Eröffnung | 01.06.1898 | |
Marxgrün - Blankenstein (Saale) | 6,31 km | Eröffnung | 15.08.1901 | |
Marxgrün - Blankenstein (Saale) | 6,31 km | Einstellung Personenverkehr | 03.06.1945 | Folge der Teilung Deutschlands |
Lichtenberg - Blankenstein (Saale) | Gesamtstillegung | 03.06.1945 | Folge der Teilung Deutschlands | |
Marxgrün - Lichtenberg | Gesamtstilllegung | 23.05.1971 | die Ladestelle Wiede wurde bis 1987 weiterhin bedient | |
Ladestelle Wiede - Lichtenberg | Gleisrückbau | 06.09.1982 | ||
Marxgrün - Ladestelle Wiede | Gleisrückbau | 30.10.1987 | nach Ende des Güterverkehrs zur Ladestelle |
Historie
Grundlage für den Bau der Höllentalbahn war ein Staatsvertrag zwischen den deutschen Staaten Bayern, Reuß jüngere Linie und Preußen vom 30. Januar 1897.
Der Fahrbetrieb auf der Höllentalbahn wurde bis 1945 zwischen den Bahnhöfen Marxgrün und Blankenstein organisiert. Die Stationen Hölle und Lichtenberg werden zwar ebenfalls als Bahnhöfe bezeichnet, hatten aber eher die Funktion von Haltepunkten mit Ladegleisen.
1945 wurde aus der bayerisch-thüringischen Landesgrenze, die die Höllentalbahn zwischen Lichtenberg und Blankenstein quert, die Grenze zwischen Ost- und Westdeutschland. Aller Grenzüberschreitende Zugverkehr wird eingestellt. Die Höllentalbahn wurde ab 1945 nur noch von Marxgrün aus befahren.
Nach der Gesamtstilllegung 1971 gründete sich in Hof eine Lokalbahn-Arbeitsgemeinschaft (LAG). Ziel der LAG war es einen Museumsbetrieb auf der Höllentalbahn zu organisieren. Das Domizil der LAG war der Lokschuppen in Marxgrün. Dort stand auch schon eine Dampflok der Zuckerfabrik Regensburg von 1937 bereit. Leider überstieg die Instandsetzung der Strecke die finanziellen Möglichkeiten der LAG. Mittlerweile ist der Lokschuppen in Marxgrün leergeräumt. Das Gebäude befindet sich in einem sehr desolaten Zustand.
Das Fachwerk-Bahnhofsgebäude in Hölle sollte erhalten bleiben und als Haus des Gastes in dem Luftkurort eingerichtet werden. Leider konnten diese Planungen aus dem Jahr 1977 nicht verwirklicht werden. Das Gebäude wurde schließlich abgerissen und das Bahnhofsareal in eine Parkanlage umgestaltet.
In Lichtenberg Ofr steht eine geringfügig größere Version des Höller Bahnhof. Wie erwähnt ist dieses Bahnhofsgebäude erhalten und wird als Naturpark Informationszentrum genutzt.
Weblinks
Kategorien : Ehemalige Bahnstrecke | Bahnstrecke | Frankenwald
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