Gesteinsgarten Gommern
Der Gesteinsgarten Gommern liegt im SĂŒden der Stadt Gommern (Landkreis Jerichower Land) (ca. 15 km SĂŒdöstlich von Magdeburg) an der B 246a Richtung Schönebeck und ist ganzjĂ€hrig frei zugĂ€nglich.
Er zeigt derzeit 228 Gesteinsblöcke von ĂŒber 200 Fundorten in GröĂen von durchschnittlich 1 â 3 t (max. 11,5 t). Er dĂŒrfte die gröĂte und umfassendste Sammlung von Natursteinen aus Deutschland und Europa darstellen. Aus Deutschland (alle BundeslĂ€nder auĂer Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern) sind fast sĂ€mtliche Festgesteine vertreten, die oberflĂ€chennah anstehen und heute noch in SteinbrĂŒchen gewonnen werden: von Ruhrgebiet und Eifel im NW, Weserbergland, Flechtinger Scholle und Harz im N, RĂŒdersdorf b. Berlin und Lausitz im Osten, Saar und HunsrĂŒck im W, bis zu AllgĂ€u, Alpen und Bayerischem Wald im S. Weitere Exponate stammen aus Ungarn (12), Ăsterreich (8), Frankreich, Spanien, Bulgarien, Slowakei und Polen (je 1). Skandinavien ist durch eiszeitliche Findlinge aus dem Deckgebirge der Braunkohle (16) reprĂ€sentativ vertreten. "Exoten" sind ein Fuchsitquarzit aus Nordnorwegen, Lavaproben aus Island und ein Serpentinit aus Kuba.
Von der geologischen Entstehung her sind fast alle Gesteinsarten vorhanden: Tiefengesteine (Granite, Granodiorite, Syenit, Diorit, Gabbro), ErguĂgesteine (Rhyolithe, Diabase, Basalte, Phonolith, Tuffe u. a.), Sedimentgesteine aller Gruppen (GlanzstĂŒcke sind: Lithografenkalkstein, Knollenquarzit, Travertin, ein verkieselter Baumstamm aus der Braunkohle, ein Suevit u. a.). Umwandlungsgesteine sind sowohl aus Kontaktmetamorphose (Hornfelse, Fruchtschiefer u. a.), aus Regionalmetamorphose (Tonschiefer, Gneise, Granulite, Amphibolite, Marmore), als auch aus Stoffumwandlung (Serpentinite, Migmatit, Turmalinfels u. a.) vertreten.
Die typischen Gangminerale Quarz, Kalkspat, Schwerspat und FluĂspat gestatten BezĂŒge zu entsprechenden Gangerzvorkommen. Weitere Erze sind vertreten mit Kupferschiefer, Bauxit und verschiedenen Eisenerzen, u. a. vom Erzberg aus der Steiermark.
Die Entwicklung der Steinbruchtechnologie ist an zahlreichen Bearbeitungsspuren der Blöcke abzulesen (Bohren, Behauen, Schneiden, Schleifen, Polieren). Beliebte Schmucksteine fĂŒr reprĂ€sentative Bauten und Bildhauerarbeiten sind zu sehen (Marmore, Serpentine, Travertin, Talkschiefer, Kalksteine u. a.). Zur ErgĂ€nzung wird ein Besuch der Ausstellung "Zeitzeugen" der Steinbruch- und Erdölindustrie Gommerns empfohlen (Anmeldung erforderlich).
Der Gesteinsgarten ist ab 1995 entstanden mit Hilfe von ABM-MaĂnahmen und mit UnterstĂŒtzung durch die Stadt Gommern, durch die Erdöl-Erdgas GmbH und weitere Unternehmen sowie durch das Hotel "Robinienhof". Die Blöcke wurden von der Steinbruchindustrie gesponsert. Spenden von Institutionen, Firmen, Vereinen und Privatpersonen ermöglichten die Transporte.
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Kategorie : Magdeburg
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