Gut Randau
Randau, auf der groĂen Elbinsel im SĂŒdosten Magdeburgs, nahe der Stadt gelegen, war einst ein gröĂerer Ort.
Im 18. Jahrhundert sah man hier noch Spuren einer Burg mit dreifachem Grabensystem, einer groĂen Kirche mit Kreuzgang und mehrerer GebĂ€ude.
Nach einer Zerstörung besiedelte Kaiser Friedrich Barbarossa die Insel um 1160 mit niederlÀndischen Kolonisten. 1297 verbrannten Magdeburger die Burg, deren Inhaber die Elbschiffart bedrohten. Wiederhergestellt, blieb Randau strategisch wichtig, weil es zu den festen Schlössern gehörte, die imstande waren, die Elbe oberhalb Magdeburgs zu sperren. 1391 wurde es von den Alvensleben aus RogÀtz als erzbischöfliches Lehen erworben. Kuno von Alvensleben , Domherr zu Magdeburg, Gesandter des Erzstifts und Mitglied der gelehrten Fruchtbringenden Gesellschaft , entschloss sich nach 1609 , ein neues Schloss zu errichten, das bereits 1631 mitsamt der Hauskapelle, der Magdeburger Domherren-Curie und einer kostbaren Bibliothek bei Zerstörung der Stadt durch Tilly den Flammen zum Opfer fiel.
Erst der ,,Minister Alvensleben in London", Johann Friedrich Karl von Alvensleben ( 1714 - 1795 ), erbaute auf einer Anhöhe nach der Elbe zu wieder ein schönes neues Wohnhaus und umgab es - noch am Barock hĂ€ngend - mit geometrischen Gartenanlagen. Sein Nachfolger schuf das klassizistische Mittelrisalit und fĂŒgte die SeitengebĂ€ude hinzu. Die ĂŒbrigen Nutzbauten, HollĂ€nderei, WindmĂŒhle, KolonistenhĂ€user und Werkwohnungen gingen auf den Minister zurĂŒck. Eine breite Allee in der Mittelachse war auf den Magdeburger Dom ausgerichtet. Durch Waldungen unterbrochen schweifte der Blick ĂŒber die Elbarme ringsum. In der nĂ€chsten Generation ging es wirtschaftlich bergab: 1850 kam Randau zum Verkauf, und um 1880 erfolgte der Abbruch des Gutshauses. 1885 wurde auf seinen Grundmauern das heutige Schloss Randau gebaut.
Literatur
Udo v. Alvensleben-Wittenmoor: Alvenslebensche Burgen und Landsitze. Dortmund 1960
siehe:
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