Pfeddersheim
Die einst freie Reichsstadt Pfeddersheim ist nach zweitausendjähriger eigenständiger Geschichte seit 1969 ein Stadtteil der Stadt Worms. Im rheinhessischen Pfrimmtal gelegen, ist Pfeddersheim in Weinberge eingebettet, auf denen überwiegend die Rieslingrebe angebaut wird. Die gut erhaltenen Wehrtürme der mittelalterlichen Stadtmauer sind ebenso sehenswert wie die Synagoge und die evangelisch-katholische Simultankirche.
Ausgelassen feierten 2004 die rund 7400 Pfeddersheimer das 1250-jährige Jubiläum ihrer Stadt. Mindestens so ausgelassen geht es auch bei der alljährigen "Pfeddersheimer Kerwe " zu. Der Fußballverein " TSG Pfeddersheim " ist in der Region bekannt, seit er von 1992 bis 2000 in der Fußball-Oberliga Südwest spielte und 1996 nur knapp den Aufstieg in die 2. Bundesliga verpasste.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung von Pfeddersheim stammt aus dem Jahr 754 nach Christus, wenngleich das Gebiet nachweislich schon deutlich länger besiedelt war. Archäologische Funde legen eine Besiedlung seit der Römerzeit nahe. Auch der Name wird vom lateinischen Namen Paternus hergeleitet. Ab dem 5. Jahrhundert war Pfeddersheim im Besitz fränkischer Könige. Sie bauten den Ort aus, so dass er um 1300 vom Habsburger König Albrecht I. die Stadtrechte verliehen bekam. Die Stadt wurde zwischenzeitlich so wohlhabend und bedeutend, dass sie neben Städten wie Frankfurt, Mainz, Straßburg und Worms dem Rheinischen Städtebund von 1381 angehörte.
Die Freiheit währte aber nur vergleichsweise kurz – 1465 fiel Pfeddersheim an die Kurpfalz. Immer wieder wurde es auch von grausamen Schlachten heimgesucht. So wurde hier 1525 der Bauernaufstand im Zuge der Bundschuh-Bewegung niedergeschlagen, nachdem sich die Stadtbürger mit den Bauern solidarisiert hatten. Tausende Bauern und Stadtbürger fanden ihren Tod. Gemeinsam mit Worms unterwirft sie sich Kurfürst Ludwig V. von der Pfalz, weite Gebiete des heutigen Rheinland-Pfalz werden protestantisch. Die nachfolgenden Zerstörungen während des Dreißigjährigen Kriegs und vor allem des Pfälzischen Erbfolgekrieges 1689 ließen Pfeddersheim nie wieder so erblühen wie zuvor.
Als in der napoleonischen Ära das linke Rheinufer durch französische Truppen besetzt war, wurde Pfeddersheim Hauptstadt eines Kantons über 24 Orte im Département Donnersberg. 1815 fiel die Stadt an das Großherzogtum Hessen-Darmstadt , 1874 wurden die Stadtrechte der zu geringen Einwohnerzahl halber aberkannt. Sie wurden zur 1200-Jahr-Feier 1954 vom neugegründeten Bundesland Rheinland-Pfalz zwar wieder zurückgegeben, gingen aber mit der Eingemeindung nach Worms 1969 trotz einer Klage vor dem Koblenzer Verwaltungsgericht verloren.
Literatur
- Homepage des Stadtteils Pfeddersheim
- Jürgen Pfitzner: Pfeddersheimer Geschichte aus der Jubiläums-Festschrift
- Reformationsgeschichte im Landeshauptarchiv Rheinland-Pfalz
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Wikipedia
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